Hessischer Wissenschaftsminister Boris Rhein besucht das Fraunhofer LBF
Einblicke in adaptronische Schlüsseltechnologien
Der Staatsminister für Wissenschaft und Kunst in Hessen Boris Rhein besuchte im Rahmen der Europawoche am Mittwoch erstmals das Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF in Darmstadt. Dort nutzte er die Gelegenheit, den Wissenschaftlern bei ihrer täglichen Arbeit über die Schulter zu schauen. Sein Hauptaugenmerk richtete der Wissenschaftsminister auf die europäische Zusammenarbeit sowie auf die Förderprojekte des Landes Hessen, allen voran das LOEWE*-Zentrum AdRIA.

"Hessen handelt, Hessen bewegt und Hessen macht mit" lautet das Motto der hessischen Landesregierung für die diesjährige Europawoche. Als europaweit führendes Institut auf dem Gebiet der Adaptronik war das Fraunhofer LBF für den Wissenschafts-minister von besonderem Interesse.
Wissenschaftsminister Boris Rhein: "Dank zahlreicher Förderprogramme müssen wir den europäischen Vergleich in Forschung und Wissenschaft nicht scheuen. Mit dem Forschungsförderprogramm LOEWE setzen wir wissenschaftspolitische Impulse, um die hessische Forschungslandschaft nachhaltig zu fördern. Die Zukunft Hessens entscheidet sich ganz maßgeblich an der Entwicklung von Forschung, Technologie und Innovation. Nur mit der Aufrechterhaltung der Innovationsfähigkeit unseres Landes sind Wohlstand und nachhaltiges Wachstum auch für die kommenden Generationen möglich."
LOEWE-Zentrum AdRIA
Im LOEWE-Zentrum AdRIA arbeiten Wissenschaftler des Fraunhofer LBF, der Technischen Universität Darmstadt sowie der Hochschule Darmstadt an der aktiven Reduktion von unerwünschten und schädlichen Schwingungen sowie der Überwachung von Maschinen und Bauwerken.
Prof. Thilo Bein, Wissenschaftsmanager am Fraunhofer LBF und Leiter der Geschäfts-stelle des LOEWE-Zentrums AdRIA, führte Minister Rhein durch die Versuchshallen und Labore, erklärte Hintergründe und gab Ausblicke auf weitere, geplante FuE-Arbeiten. Zahlreiche Exponate verdeutlichten, in welchen Bereichen Adaptronik heute bereits erfolgreich eingesetzt wird. Etwa bei der Entwicklung und Implementierung adaptronischer Lösungen zur Schallminderung in Büros oder der Untersuchung des Schwingverhaltens maritimer Anwendungen.
"Unser vorrangiges Ziel ist die konsequente wissenschaftlich-technologische Weiterentwicklung der Adaptronik in die Tiefe und Breite, um einen hohen vorwettbewerblichen Marktreifegrad adaptronischer Produkte zu erreichen", erläuterte Bein.
Das LOEWE-Zentrum AdRIA verknüpft grundlagen- und anwendungsorientierte Forschung. Partner aus der Industrie profitieren vom ganzheitlichen, systemischen Ansatz und der Möglichkeit maßgeschneiderte Lösungen aus einer Hand zu erhalten.
"Mit Hilfe der Schlüsseltechnologie Adaptronik werden marktfähige Systemlösungen sowohl zur Identifikation und Überwachung sowie zur Eigenschaftsverbesserung von mechanischen Produkten erarbeitet", sagte Bein. "Die Adaptronik schafft zudem gute Grundlagen zum Energiesparen."
Energie sparen, Ressourcen schonen mit Adaptronik und Leichtbau
Für die hessische Landesregierung ist die Förderung des Leichtbaus unerlässlich. Seine enorme Bedeutung zeigt ein Beispiel aus der Automobilindustrie: 100 Kilogramm weniger Fahrzeuggewicht senken den Kraftstoffverbrauch um 0,3 Liter pro 100 Kilometer. Das freut nicht nur den Autofahrer, sondern vor allem die Umwelt.
Wissenschaftsminister Boris Rhein: "Das LOEWE-Zentrum AdRIA ist eines von zehn LOEWE-Zentren, die die Landesregierung im hessischen Forschungsförderprogramm LOEWE mit umfangreichen Anschubfinanzierungen fördert. Allein im Zeitraum von 2011 bis 2014 erhält das LOEWE-Zentrum AdRIA rund 18,5 Millionen Euro."
Der Elektromobilität gehört die Zukunft, und so ließ es sich der Wissenschaftsminister nicht nehmen, selbst mit einem der elektrisch betriebenen Forschungsfahrzeuge des Fraunhofer LBF vom LOEWE-Zentrum AdRIA zum Transferzentrum Adaptronik zu fahren.
Fraunhofer-Transferzentrum Adaptronik
Im Transferzentrum Adaptronik können Forschungs- und Entwicklungsvorhaben im Sinne eines Projekthauses vor Ort gemeinsam mit internen und externen Partnern bearbeitet werden.
Von Fraunhofer-Forschern erschlossene Technologiepotenziale werden so noch gezielter in Produktinnovationen überführt und sind somit schneller nutzbar. Projektpartner, insbesondere klein- und mittelständische Unternehmen, können ohne hohes Eigeninvestment im Transferzentrum gemeinsam mit Fraunhofer-Forschern aus Forschungsergebnissen wettbewerbsfähige Produkte entwickeln und noch stärker von der Expertise des Instituts profitieren.
*Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz
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