Kunststoffe sind aus der Elektrotechnik und Elektronik nicht mehr wegzudenken. Mit ihrer leichten Formbarkeit und ihren herausragenden Isolationseigenschaften haben sie diese Bereiche geradezu revolutioniert. Hierbei kommen sowohl Elastomere (Kabelisolierungen), Thermoplaste (Gehäuse, Schaltschränke etc.) als auch Duromere (Leiterplattenmaterialien, Hochspannungsisolatoren) zum Einsatz. Gerade z. B. als Rückseitenmaterial für Solarzellen ist eine extrem geringe elektrische Leitfähigkeit sehr wichtig, um Kriechströme und Langzeitkorrosion zu vermeiden. In anderen Bereichen kann diese geringe Leitfähigkeit allerdings auch zum Problem werden, da sie elektrostatische Aufladung ermöglicht, und somit zu Problemen durch elektrische Entladung (ESD, Funkenbildung) sowie Staubanziehung, Zusammenhaften oder Wegspringen von Teilen etc. führt. In diesem Fall ist eine geringe, aber merkliche elektrische Leitfähigkeit erwünscht. In anderen Fällen ist sogar eine gute elektrische Leitfähigkeit erforderlich, z. B. für Bipolarplatten von Brennstoffzellen oder leitfähige Textilfasern. Obwohl es einige intrinsisch leitfähige Polymere gibt, wird in den meisten Fällen ein kohlenstoffbasierter Füllstoff (Ruß, Carbon Nanotubes, Graphit) eingesetzt. In allen Fällen ist es erforderlich, den Kunststoff bzw. das Compound hinsichtlich der elektrischen Eigenschaften zu charakterisieren. Die Experten im Fraunhofer LBF nutzen dazu individuell ausgewählte Messmethoden.
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