Hybride Erprobungskonzepte für die Betriebsfestigkeit

Simulation und Praxis vereint: Effiziente und aussagekräftige Tests für komplex eingebundene Bauteile

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Realitätsnahe Erprobung eines Karosserie-Teilsegments durch vereinfachte Nachbildung der umgebenden Struktursteifigkeiten

Herausforderungen in der Betriebsfestigkeit meistern – durch die Kombination von Simulation und Experiment

Moderne Produkte werden leichter, multifunktionaler und in immer mehr Varianten entwickelt – gleichzeitig verkürzen sich die Entwicklungszyklen. Das stellt die Betriebsfestigkeitserprobung vor neue Herausforderungen. Am Fraunhofer LBF entwickeln wir innovative Konzepte, die eine frühzeitige, einfache und effiziente Erprobung von Komponenten und Teilsystemen ermöglichen – bei gleichzeitig höchster Ergebnisqualität.

Das erreichen wir durch die Kombination numerischer Simulationen mit experimentellen Untersuchungen – zu innovativen hybriden Erprobungsmethoden. So nutzen wir gezielt die Stärken beider Ansätze und schaffen präzise, effiziente und praxisnahe Ergebnisse.

Unsere hybriden Erprobungsmethoden:

  • Hardware-in-the-Loop (HiL) Methoden
    Dynamische Wechselwirkungen mit nicht physisch vorhandenen Systemen werden durch echtzeitfähige Simulationsmodelle abgebildet. So lassen sich szenarienbasierte Tests einzelner Fahrzeugsysteme effizient und realitätsnah durchführen. Mit Mechanical Hardware-in-the-Loop (mHiL) können zusätzlich interaktive Kraftschnittstellen integriert werden.
hybride-pruefkonzepte - digitaler-zwilling
Digitaler Zwilling eines zweiaxialen Rad- und Nabenprüfstands (ZWARP)
  • Digitale Zwillinge von Prüfaufbauten
    Schon vor dem ersten realen Versuch können Machbarkeit, potenzielle Probleme und optimale Einstellungen bewertet werden. Das spart wertvolle Prüfstandzeit und erhöht die Effizienz der Testvorbereitung.
  • Simulationsbasierte Lastvereinfachung
    Für komplex belastete Bauteile werden die wirklich relevanten Lastkomponenten identifiziert. Dadurch lassen sich vereinfachte, aber dennoch präzise Versuche realisieren – bei voller Aussagekraft zur Bauteilbewertung.
  • Simulationsbasierte Optimierung elastischer Randbedingungen
    Wenn einzelne Bauteile oder Baugruppen getestet werden, ist die realitätsnahe Nachbildung elastischer Strukturen entscheidend. Numerische Simulation ermöglicht hier eine optimale Lösung zwischen Wirtschaftlichkeit und Genauigkeit – mit einfachen Ersatzbauteilen oder innovativen, am LBF entwickelten einstellbaren Lagern.

 

Vorteile hybrider Erprobungsmethoden: Zeitersparnis, Kostenreduktion, frühe Optimierungen

Hybride Erprobungsmethoden haben das Ziel, reale Belastungen eines Bauteils präzise nachzubilden – ohne das gesamte System physisch aufzubauen. So lassen sich Versuche deutlich vereinfachen, Zeit und Kosten sparen und Optimierungen schon früh im Entwicklungsprozess realisieren – unabhängig von der Verfügbarkeit angrenzender Komponenten.

Hybride Erprobungsmethoden in der Fahrzeugentwicklung: Schwachstellen erkennen, Varianten vergleichen, Leichtbau nutzen

Unsere hybriden Erprobungsmethoden sind bereits erfolgreich in der Praxis im Einsatz – beispielsweise bei Fahrzeugstrukturkomponenten wie Hilfsrahmen oder Batteriegehäusen. Der große Vorteil: Schwachstellen werden frühzeitig erkannt, Varianten lassen sich effizient vergleichen und Leichtbaupotenziale gezielt nutzen. Damit tragen wir zu einer schnelleren, zuverlässigeren und nachhaltigeren Produktentwicklung bei.

Projektbeispiele

 

Prüfmethodik für strukturintegrierte Hochvoltspeicher

Einstellbare elastische Anbindung für schnelles Testen verschiedener Szenarien

 

Teilstrukturen realitätsnah prüfen

Methodische Kompetenzen der Lebensdauerbewertung mit Technologien der Schwingungstechnik

 

 

Hardware-in-the-Loop

Prüfkonzept für Traktionsbatterien von Elektrofahrzeugen

 

 

Standortübergreifende Prüfstandvernetzung in Echtzeit

Anheben des Technology Readiness Levels durch frühzeitiges realitätsnahes Prüfen für elektrifizierte Antriebsstränge

 

 

Digitaler Zwilling eines Prüfstands

Prüfung mechatronischer Wankstabilisatoren