Leichtbau, Zuverlässigkeit, Autonomes Fliegen

Der Jungfernflug des Albacopters® ist geglückt

Presseinformation /

Der Albacopter®, Ergebnis eines Leitprojekts der Fraunhofer-Gesellschaft, hat am 19. August 2025 seinen Jungfernflug auf dem Nationalen Erprobungszentrum für Unbemannte Luftfahrtsysteme des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Cochstedt in Sachsen-Anhalt erfolgreich absolviert.

© Foto: Fraunhofer
Jungfernfug des Albacopter® am 19. August 2025

Zufrieden äußerte sich Operation Manager Martin Leuner des Fraunhofer IVI: » Wir haben mit dem Albacopter® ein konzeptionell neuartiges, teilautonomes Fluggerät für den Lastentransport entwickelt. Seine acht Rotoren sind um 90 Grad schwenkbar, seine zwei Tragflächen haben insgesamt sieben Meter Spannweite. So vereint der Albacopter® die Fähigkeit, senkrecht zu starten und zu landen (»VTOL«, vertical take-off and landing), mit effizienten Gleitflugeigenschaften. Dazu kommt: Die weit überwiegende Mehrzahl seiner Komponenten und seine Elektronik sind keine Bauteile und Programmierungen von der Stange, sondern Entwicklungen der Fraunhofer-Institute.«

Sechs Fraunhofer-Institute waren an dem mehr als vier Jahre dauernden Leitprojekt der Fraunhofer-Gesellschaft beteiligt: Der Fluglageregler stammt vom Fraunhofer-Institut für Entwurfstechnik und Mechatronik IEM in Paderborn. Ein Team des Fraunhofer-Instituts für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB in Karlsruhe programmierte eine App-basierte mobile Bodenstation zum Monitoring aller Komponenten und für die Flugstreckenplanung. Das Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme IMS in Duisburg steuerte die sichere Prozessorarchitektur bei. Für die Struktur sowie die Batterietechnik war das Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF in Darmstadt zuständig, das Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT in Pfinztal entwickelte die Antriebe sowie einige Leichtbaukomponenten in der Struktur des Albacopters®.

Die Projektleitung lag während der finalen Phase beim Fraunhofer ICT. Dessen Institutsleiter Frank Henning sagte anlässlich der Flugversuche in Cochstedt: »Dem Team des Albacopter®-Leitprojekts gratuliere ich zu seiner Beharrlichkeit und seinem Mut, die den Jungfernflug möglich gemacht haben. Das Team hat sich nicht mit der Dokumentation der Möglichkeiten zufriedengegeben, sondern einen Technologieträger entwickelt und dessen Flugfähigkeit unter Beweis gestellt. Allen, die den zurückliegenden Jahren daran mitgearbeitet haben danke ich für ihr Engagement. Im Leitprojekt Albacopter® wurde wieder einmal deutlich, wie wichtig interdisziplinäres Arbeiten ist und wie gut uns dies innerhalb der Fraunhofer-Gesellschaft gelingt: Alle beteiligten Institute haben ihr Know-how und ihre Expertise eingebracht und gemeinsam neue Wege beschritten. Deshalb ist das Ganze weit mehr als die Summe seiner Teile. Mit den Erkenntnissen und Erfahrungen aus der Projektphase bietet der Albacopter® in seinen Teilaspekten und als Gesamtkonzept vielfältige Ansatzpunkte für weitergehende Forschung und Entwicklung und vor allem für den Transfer in die Industrie.«

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